1589 - Im Auftrag des Galaktikums by Arndt Ellmer

1589 - Im Auftrag des Galaktikums by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Linguiden, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1992-02-01T01:00:00+00:00


6.

„Vorsicht! Sie wollen die drei Friedensstifterinnen herausholen!"

Fletish rannte im Zickzack zwischen den Männern und Frauen hindurch, die der Lärm herbeigelockt hatte. Die Linguiden begriffen schnell, was sie zu tun hatten. Sie bildeten Pulks, die sich in verschiedene Richtungen bewegten. Mehrere alarmierten die inzwischen auf gut zweitausend Personen angewachsene Population und holten die letzten aus den Baracken. Überall rannten Linguiden herum und fuchtelten wild mit den Armen.

Zwischen ihnen tauchte ein paarmal für kurze Zeit ein Turm aus Haaren auf, verschwand dann jedoch, als Adonor Cyrfant Gelegenheit fand, sich das Kopftuch umzubinden.

Die Pariczaner kamen am hellichten Tag. Sie hatten sich vom Meer her genähert, schwärmten aus und fielen wie Heuschreckenschwärme über die Linguiden her. Die Besatzungen der vierundzwanzig Türme gesellten sich dazu, und sie veranstalteten einen Lärm, der gut und gern von einem mit Plasmatriebwerken landenden Schiff hätte stammen können. Überall tauchten sie über den Baracken und Verschlagen auf und stürzten sich auf die Internierten.

Keiner der Linguiden war bewaffnet. Sie wehrten sich mit Händen und Füßen, aber es nützte ihnen nicht viel.

Das Tosen der Schußwaffen erfüllte den bodennahen Raum. Es wurde nur übertroffen vom Schreien der Männer und Frauen.

Jubbon Fletish schimpfte mit sich, daß er so fahrlässig mit dem Messer umgegangen war.

Wenigstens hätte er einem der fliegenden Kerle den Gurt durchschneiden und sich so in den Besitz einer Handfeuerwaffe bringen können. „Haltet euch in der Nähe der Hütten!" schrie er, aber es hörte ihn keiner. Er rannte weiter, verschwand durch eine Tür, und sah schräg über sich den Schatten eines der Kolosse heranschießen. Der Überschwere brach durch das Holz und landete inmitten eines Haufens von Trümmern. Er benötigte einen Augenblick, um sich zu orientieren. Selbstgefällig, wie diese Wesen waren, hielten sie sich für derart überlegen, daß sie auf den Einsatz von Schutzschirmen verzichteten.

Der Sprecher der Linguiden erkannte seine Chance und nutzte sie. Er war kein Kämpfer, aber das Bewußtsein, daß der andere im nächsten Augenblick auf ihn schießen und ihn tödlich verletzten würde, ließ ihn alle Vorbehalte vergessen. Hier war kein Friedensstifter oder Schlichter, der die Gefahr eliminierte.

Er war allein und hatte nur seine Hände und seinen Mut. Noch während der Überschwere durchbrach, riß er eine Latte an sich und bekam ein Metallteil zu fassen, das als Klammer für mehrere Bretter gedient hatte. Er warf sich zur Seite, sah für einen winzigen Augenblick das Gesicht des Pariczaners vor sich und stieß unkontrolliert zu.

Er traf. Der Metalldorn drang in das rechte Auge des Gegners ein und in das dahinter liegende Gehirn. Wie vom Blitz gefällt brach der Überschwere zusammen und rührte sich nicht mehr.

Fassungslos stand Jubbon Fletish da und starrte den massigen Körper an. Er brauchte wertvolle Zeit, bis er endlich glaubte, daß der andere wirklich tot war. Hastig beugte er sich über ihn, öffnete die Gürteltasche und nahm den klobigen Handstrahler heraus. Er stopfte ihn in den Hosenbund und riß das Gewehr an sich, mit dem der Überschwere bereits mehrmals geschossen hatte. Der Lauf war warm, der Strahler einsatzbereit.

Zehntelsekunden nur hatten Fletish vom Tod getrennt. Mit zitternden Fingern suchte er nach dem Sensor und schaltete auf Paralyse um.



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